Rhein-Neckar-Zeitung 16.06.2016

Sänger und Bläser machten gemeinsame Sache

Sängerbund und Musikfreunde luden zu Musical-Melodien in die evangelische Kirche

 

„Das kenn ich doch!“, mögen manche Gäste beim Konzert in der evangelischen Kirche der Vierburgenstadt gedacht haben, ohne auf den Titel zu kommen. Zu „Musical-Melodien und mehr“ hatten der Sängerbund 1860 und die Musikfreunde 1957 geladen. Das Gotteshaus war bis auf den letzten Platz besetzt, der Eintritt frei und schon der Auftakt grandios. Mit einem schwungvollen Potpourri stimmten die Musikfreunde das Publikum auf den Abend ein. Die Blaskapelle und der Sängerbund machen gerne gemeinsame Sache, zumal sie mit Helga Bräumer dieselbe Vorsitzende haben. Dirigent der Kapelle ist Erich Foret, den gemischten Chor und die weibliche Gruppe „Modern Voices“ des Gesangvereins leitet Thomas Brost.

Wer eingangs beim „Melodienraten“ scheiterte, bekam die Auflösung nachgereicht. Die bekannten Stücke stammten aus Musicals wie „Evita“ oder Cabaret“, aber auch aus „Jesus Christ Superstar“ oder „Das Wirtshaus im Spessart“, wie Helga Bräumer verriet. Als Moderatorin führte sie auch durch das weitere Programm, ging beispielsweise detailliert auf den sozialkritischen Inhalt des Musicals „Les Miserables“ ein. Daraus sangen die „Modern Voices“ einige Lieder, um später mit „The Rhythm of Life“ oder „The Colors of the Wind“ zu begeistern.

Zwischen den Musicals „Starlight Express“ und „Cats“ bewegte sich die zweite Darbietung der Musikfreunde. Da passte es prima, dass der Gemischte Chor des Sängerbundes die deutsche Fassung des Hits „Memory“ im Programm hatte und damit – salopp formuliert – „Katzenmusik“ in seiner schönsten Form. Ein „Blumenmädchen“ ist die Hauptfigur im Musical „My Fair Lady“. Daraus stammen Evergreens wie „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen“. Ein Medley aus „Die Schöne und das Biest“, wiederum vorgetragen vom Gemischten Chor, durften bei dem Konzert nicht fehlen. „Music was my first Love“ hatte an dem Abend als gemeinsamer Vortrag von Sängerbund und Musikfreunden Premiere. Für die Begleitung am Keyboard sorgte Tanja Wilbrandt.

Die Musik, die durch die offene Kirchentür am westlichen Ausgang nach draußen drang, lockte auch Wanderer an, die einfach mal kurz vorbei schauten und das Gotteshaus beschwingt wieder verließen. Auf der Empore wippten viele Gäste im Takt, hätten wohl am liebsten zu den Melodien getanzt. Das hätte der Sakralbau auch noch vertragen.

(Artikel von K. Katzenberger-Ruf)