Dirigent

Liebe Sängerinnen und Sänger,

zum 150 jährigen Jubiläum des Bestehens des Sängerbunds 1860 Neckarsteinach e.V. gratuliere ich Euch von ganzem Herzen. Im Hinblick auf die lange Zeit, die der Sängerbund schon die Geschichte seiner Mitglieder wie auch der Stadt Neckartseinach prägt, ist mein Wirken als Euer Chorleiter vergleichweise kurz. Im Mai 2008 habe ich eine schwere und trotzdem zugleich schöne Aufgabe übernommen, denn im Wesentlichen gilt es eine Zukunft des Sängerbundes zu gewährleisten, die nur durch eine gezielte Aufbauarbeit und das Gehen neuer Wege möglich ist, ohne dabei die Tradition einer 150 jährigen Vereinsgeschichte aus dem Blick zu verlieren.

Singen hat in den letzten 150 Jahren einen stetigen Wandel erfahren; gerade was das Singen in einem Chor auf der Basis eines Vereines betrifft. Dem gilt es in der Chorarbeit, die es auch in unserem Jubiläumsjahr und darüber hinaus zu leisten gilt, Rechnung zu tragen. Letztlich liegt die eigentliche Motivation zu Singen meines Erachtens vor Allem darin, dem Ausdruck zu geben, was das Herz bewegt. Wobei sich die Form, der Stil und die Werke, die gesungen werden über die Jahrzehnte Eurer Vereinsgeschichte erheblich gewandelt haben, schließlich ist das Zeitgeschehen wie auch die kulturelle Entwicklung nicht stehen geblieben. Aber das Verlangen des Menschen dem Ausdruck zu geben, was ihn bewegt: seine Sehnsucht, Träume, Hoffnungen aber auch seinen Schmerz und seine Verzweiflung – dieses Verlangen blieb im Wandel der Zeiten konstant.

Meine Aufgabe als Chorleiter erschöpft sich daher nicht allein darin, durch die Vermittlung des technischen Vermögens mit der rechten Stimmbildung, der Verfeinerung der Intonation und Kultivierung der werkgetreuen Wiedergabe Euren Chorklang zu entwickeln, vielmehr darf bei allem zu vor genannten nicht außer Acht bleiben, Euch etwas von dem „Licht“ zu vermitteln, das gerade die Sprache der Musik in die Tiefen Eurer Herzen zu senden im Stande ist. Nicht als reiner Selbstzweck versteht sich, denn es gilt bei jedem unserer öffentlichen Auftritte dieses „Licht“ dann an das Publikum weiter zu tragen. Denn, wie Peter Horton einmal treffend sagte: Ehe wir mit dem Herzen musizieren, machen wir Lärm. Darum laßt uns immer wieder danach streben, mit dem Herzen zu musizieren, und auf diese Weise die Zukunft des Sängerbundes, sowohl für seine Mitglieder wie auch für sein Publikum, im wahrsten Sinne „lichtdurchflutet“ zu gestalten.

 

Euer Chorleiter

Thomas Brost

Der Vorstand mit Dirgent Thomas Brost 2016